Die Heimat ruft!
Unsere Heimreise nach Neustadt-Glewe
30.07.2014 Im Hafen von WSV Haren hatten wir eine ruhige Nacht, am Vormittag haben wir noch Wasser
aufgenommen. Gegen 10.00 Uhr dann Start auf der Ems. Die Ems zu Berg hatten wir eine
Gegenströmung von etwa 5 kmh und reichlich Treibholz. Es war wohl die Auswirkung des
Unwetters im Münsterland. Nach 3 Schleusen, 39 km und 5 Stunden erreichten wir den
Alten Hafen in Lingen. Es war wirklich ein unwürdiger alter Hafen für die Stadt Lingen!
Kein Wasser, keine Sanitäranlagen, kein Strom, dafür ein verrosteter Anleger!
Schade, ein Besuch der Stadt viel aus. Schnell weg!!
31.07.2014 In der Frühe, kurz vor 8.00 Uhr sind wir weiter in Richtung Miittellandkanal gefahren.
Natur und Industrie liegen hier dicht beieinander.
Nach 28 km, 4 Schleusen und 6 Stunden haben wir in einem Nebenbecken der Schleuse
Altenrheine einen schönen Liegeplatz gefunden. Spontan haben wir uns entschlossen
hier zu übernachten und den Rest des Tages zu baden und zu faulenzen!
01.08.2014 Start um 8.00 Uhr zur nächsten Etappe in Richtung Lübbeke am MLK. Die letzten
2 Schleusen auf dem Dortmund-Ems Kanal und dann bei km 0 auf dem MLK.
Nach 2 Schleusen, 93,8 Km und 11 Stunden erreichen wir Lübbeke. Im Hafen finden
wir einen freien Platz, mit Asko gehen und fertig! Ich bin total geschafft, es war zu lang
bei der Hitze! Petra wäscht noch schnell 3 Maschinen Wäsche und die Nacht kann kommen.
02.08.2014 Besuch aus Hille, wir freuen uns sehr! Liska, Janna, Emelie, Heidi und Heiner kommen
mit frischen Brötchen zum Frühstück an Bord. Nach dem Frühstück, mit 7 Personen und mit
Asko im Auto, fahren wir dann nach Hille! Oh, OH !!!
In Hille angekommen bewirten uns Heidi und Heiner in ihrer einmalig tollen Art!
Dann noch ein Ernteeinsatz, Heiners letztes Kornfeld wurde abgeerntet. Fertig, die
ertragreiche Ernte 2014 ist eingebracht. Nun haben Heiner und Heidi zünftig für uns alle
gegrillt. Lecker! Eine kleine Mittagspause, dann Kaffeetrinken! Wieder lecker, der
selbstgebackene Kuchen von Heidi. Nach einem kurzweiligen Klönschnack dann um
18.00 Uhr zurück zur Aherius. Es war ein sehr schöner Tag in Hille! Danke ihr Hiller!
03.08.2014 Eine etwas unruhige Nacht im Hafen von Lübbecke liegt hinter uns. Die im Kanal
fahrenden Schiffe sorgen durch ihren Sog für viel Bewegung im Hafen. Die Stege
sind aus Stahl und haben fiese Ecken und Kannten, somit sind Schrammen am Boot
vorprogramiert. So auch bei uns, ägerlich! Nach dem Frühstück sind wir dann in Richtung
Minden gestartet. Nach nur 19 km und zwei Stunden sind wir im Sportboothafen
Halen/Minden angekommen. Der Hafen liegt schön, hat moderne Stege und ein
gut bewirtetes Vereinsheim. Uta und Hans Karl Otto haben uns für den Abend zu sich
nach Hause eingeladen. Wir haben uns sehr über die Einladung gefreut!
Um 17 Uhr hat uns Hans Karl abgeholt, sogar Asko durfte mit.
Uta hat uns ein exelentes Menue zubereitet und Hans Karl hat für gut gekühlte Getränke
gesorgt. Einfach Spitze in dieser Kombination! Der Abend verging wie im Fluge bei
angeregten Gesprächen und als uns Hans Karl am späten Abend zum Boot brachte,
hatten wir das Gefühl uns noch viel länger austauschen zu müsssen. Wir hoffen,
wir können es bei uns in Wietzendorf demnächst fortsetzen.
Es war ein schöner Abend im wunderschönen Hause " Otto". " Dank ju wel "
04.08.2014 Wir sind erst um 11.00 Uhr in Minden gestartet und um 17.00 Uhr in einem kleinen
privaten Sportboothafen in Seelze gelandet. Die Fahrt war recht langweilig. Das Wasser
war im offenen Hafen aber sehr sauber. Wir nutzten die Gelegenheit zu einem kühlen Bad!
05.08.2014 In der Nacht hat ein Gewitter für stark abgekühlte Temperaturen gesorgt. Wir sind bei
Regen in Richtung Peine gestartet. Da der Regen stärker wurde, haben wir kurz vor
der Schleuse Anderten die Abzweigung zum Sportboothafen des Hannoverschen
Motorbootclub genommen. Es ist ein abgeschiedener lauschiger Hafen, mit super netten
Leuten. Ab 16.00 Uhr dann Sonne und für uns faulenzen!
6.08.2014 Um 8.00 Uhr starten wir zur weiteren Fahrt in Richtung Wittingen. In Wittingen werden wir
unsere Fahrt für ca. 3 Wochen unterbrechen, um in unser 60 km entferntes Wietzendorf zu
fahren. Unsere heutige Fahrt ging von km 170 bis km 227 MLK. Nach 1 Schleuse, 57 km
und 6 Stunden haben wir im sehr hübschen Hafen von Abbesbüttel angelegt.
Der Hafen ist umgeben von schönen Häusern im mediterranen Stil.
Es gibt nur einen Gastlieger, der Rest sind verkaufte Privatstege. Wir hatten Glück!
Zu unserer freudigen Überraschung haben uns am Abend Sabine und Günter besucht.
Es war ein kurzweiliger Abend, wir hatten uns viel zu erzählen. Sehr schön!
07.08.2014 Nach einer ruhigen Nacht sind wir um 9.00 Uhr zu unserer letzten Etappe, unserem
Zwischenziel Wittingen aufgebrochen.
Auf dem MLK sind wir bis zum km 233 gefahren, um dort in den
Elbe Seitenkanal abzubiegen. Am Wasserkreuz beginnt der Elbe Seitenkanal bei
km 0. Der Sportboothafen Wittingen liegt bei km 38,4. Die Fahrt auf dem Kanal ist recht
eintönig, aber stark von Frachtschiffen befahren. Nach 43,4 km und 4 Stunden haben
wir den Hafen und unseren Liegeplatz, für die nächsten 18 Tage, erreicht. Wieder ist ein
schöner Abschnitt beendet. Nette Leute und schöne Regionen haben uns begleitet.
Nun sind wir das erste Mal mit unserer Aherius in der Lüneburger Heide! Ein gutes Gefühl!
Am 25.08.2014 starten wir zu unserem letzten Anschnitt für 2014.
Wir fahren über Uelzen, Lauenburg, Dömitz nach Neustadt-Glewe.
Bis dahin, machts gut und bis bald!
Petra und Dieter
25.08.2014 Die Fahrt geht weiter! Unser erste Abschnitt geht von Wittingen durch die Schleuse
Uelzen 1 ( Hub 24 m ) zum Sportboothafen Uelzen. Nach 33 km, 1 Schleuse und 4
Stunden haben wir den gastlichen Hafen von Uelzen erreicht. Bis auf die Schleusung
sehr langweilig! Wir haben für diese Fahrt einen neuen Leichtmatrosen an Bord,
unsere Enkeltochter Freya! Wir freuen uns sehr über Ihre Begleitung.
Der letzte Schlag zu unserem Hallenlager in Neustadt-Glewe
26.08.2014 Vor Beginn unserer Weiterfahrt ein Blick in Elwis ( elektronische Wasserstandsmeldung
des Wsa Lauenburg). Wir stellen fest, dass wir nur noch bis Lauenburg fahren können,
da die Fahrrinnentiefe zwischen Lauenburg und Dömitz zur Zeit bei nur 1,20 m liegt.
Die Aherius hat aber einen Tiefgang von 1,35 m ! Wat nu?? Wir beraten uns und entscheiden
uns heute bis Lauenburg zu fahren. In Lauenburg werden wir das Boot liegen lassen und
auf steigendes Wasser warten. Morgen werde ich mit dem Zug nach Wittingen fahren
und das Wohnmobil holen. Wir drei werden dann bis Freitag mit dem Wohnmobil nach
Schwerin fahren, am Samstag dann in Schneverdingen das Theaterstück
" Der Zauberer von Oz " mit unserer Tochter Denise in einer Hauptrolle anzusehen.
Wir sind ja flexibel! .......... und warten auf steigendes Wasser auf der Elbe!
Die Fahrt bis Lauenburg führt über das Schifshebewerk Scharnebeck in die Elbe und
nach 4 km Elbe zu Berg nach Lauenburg. Nach 42 km, 1 Schiffshebewerk und 5 Stunden
erreichen wir den wunderschönen Hafen Lauenburg. Von der Chefin werden wir freundlichst
begrüßt, erhalten einen sicheren Platz und dürfen bleiben, bis der Wasserstand die
Weiterfahrt erlaubt.
05.09.2014 Wir warten auf steigendes Wasser in der Elbe! Bei Fahrrinnentiefe 1,45 m geht es weiter.
Der Trend geht in Richtung steigendes Wasser. Dienstag könnte es klappen, mit der
Weiterfahrt bis Dömitz!
09.09.2014 Es geht wieder los! Die Elbe hat laut WSA Lauenburg 1,60 m Fahrrinnentiefe, wir
starten. Bei ca. 1,30 m Tiefgang sollte es klappen???
Wir starten um 8,30 Uhr in Lauenburg Richtung Dömitz. Die Strömumg liegt bei ca. 5 km,
da wir zu Berg fahren, also die Tourenzahl auf 1800 erhöhen und mit 8 kmh über Grund
auf die 69 km lange Strecke! Vor uns fährt ein Sportboot, welches ständig das Fahrwasser
kreuzt?? Bald erkennen wir, dass am Ufer gelbe Kreuze stehen. Diese Kreuze und jeweils
2 rote Tonnen Backbord und schräg gegenüber 2 grüne Tonnen an Steuerbord. Diese
Schiffahrtszeichen markieren den Verlauf der Fahrrinne. Wir halten uns an die Markierung
und schippern so km für km zum Ziel. Um 12.00 Uhr, nach ca. 30 km, beginnt Petra
in der Plicht, auf unserem in der Tischplatte eingearbeiteten Origo Spirituskocher, unser
Essen zu kochen! Nach kurzer Zeit der Aufschrei von Petra " Feuer an Bord" !!!!!!!!!!!!
Was war passiert? Einer der Spiritusbehälter des Herdes verlor Spiritus und lief in die
Edelstahlwanne, entzündete sich und so brannte plötzlich der gesamte Herd und
Teile des Tisches! Petra löste mich schnell am Steuer ab und ich fing mit dem Löschen an.
Mit Decken hielt ich das Feuer klein, den Rest konnte ich dann mit Wasser ablöschen!
Glück gehabt! Zum Mittag gabs dann rohe Möhren und Kohlrabi, hat uns auch nicht
geschadet!
Die Fahrt lief bis km 520 Hitzacker problemlos weiter, aber dann kams Dicke!
In Höhe Hitzacker verstärkte sich die Gegenströmung und das Wasser wurde spürbar
flacher. Das Echolot zeigte nur noch 1,30 m Wassertiefe an, eine leichte Grundberührung
war zu spüren! Schreck! Gleich danach wurde das Wasser aber wieder tiefer.
Dann bei km 518 in der Fahrinne ein Ruck und wir waren auf eine Sandbank aufgelaufen.
Die Aherius stand mitten auf der Elbe und neigte sich bedrohlich nach Backbord!
Erschrocken sahen Petra und ich uns an und sagte gleichzeitig: " Ruhe bewahren"
Wir lagen fest! Ich versuchte vorsichtig mit der Schraube nach hinten zu ziehen!
Kein Erfolg! Ein neuer Versuch, diesmal mit Schraube und zusätzlich mit dem
Bugstrahlruder! Ganz langsam und von der Strömung unterstützt kam die Aherius
wieder frei. Was nun? Ein neuer Versuch an einer anderen Stelle! Das Echolot zählte
schnell runter und rums! Aufgelaufen!! Mit Geduld dann wieder frei! Ein erneuter Versuch
weiter am Ufer, wieder rums und fest! Machdem wir uns nochmals befreien konnten,
Hilflosigkeit! Wir ließen die Aherius etwa 100 m hinter die Fahrrinnenbetonnung fallen,
um einen neuen Versuch zu starten. Petra behielt das Echolot im Auge und sagte mir
jede 10 cm Veränderung an, ich fuhr konzentriert mit 3 kmh über Grund vorsichtig zum
gegeüberliegenden Ufer! Kurz vor erreichen der Backbordtonnen die frohe Botschaft,
es wird tiefer! Bis Dömitz hatten wir noch 18 km, die Elbe mußten wir auf diese Weise
noch 8 mal queren. Wir waren fix und fertig! Gegen 17,30 Uhr erreichten wir die Schleuse
Dömitz. Der Schleusenwärter hatte das Tor schon geöffnet und wir wurden prompt
geschleust. In der Schleuse unterrichtete uns der Schleusenmeister darüber, das die
nächste Schleuse in Richtung Neustadt Glewe für 4 Tage gesperrt ist, also keine
Weiterfahrt!
Wir legten im Sportboothafen Dömitz an und fahren am 15.09.2014 weiter!
Geschafft! und doch froh, ohne Schaden an Leib und Boot, im Hafen angekommen zu sein!
Nach dem Anlegen haben wir erst mal einen kalten Schnaps "auf diesen Tag"genommen!
10.09.2014 Heute habe ich unser Auto aus Lauenburg geholt. Wir werden, bedingt durch die
Schleusensperrung, nach Hause fahren. Der Anleger im Hafen ist gut und sicher, den Rest
kann man in diesem Hafen schlicht vergessen. Die Sanitäranlage sind sehr schmutzig,
die Toiletten nicht zu akzeptieren, vor dem Hafenmeisterbüro lungern von morgens bis
abends düstere, Bier trinkende Gestalten rum. Petra traut sich alleine nicht vorbei!
Das ganze für 15 Euro pro Tag, zuzüglich Gebühren für Strom, Wasser und der verdreckten
Sanitäranlagen. Wir haben diesen Hafen deshalb zum schlechtesten Hafen
unserer zweijährigen Fahrt gewählt! Schade, denn die Lage ist wunderschön!
15.09.2014 Nun können wir die letzten 46 km bis Neustadt-Glewe beginnen. Gegen Mittag sind wir
mit dem Auto in Dömitz angekommen. Petra, Asco samt Gepäck ausladen und weiter
in Richtung Neustadt-Glewe zur Bootshalle. Ich freue mich viele bekannte Gesichter
anzutreffen, Krantermin absprechen und wieder mit Zug und Bus zurück nach Dömitz.
Um 17.00 Uhr etwas essen, die Rechnung für den Ölwechsel bezahlen und los gehts bis
zur Schleuse Mallitz. Es war eine wunderbare Abendfahrt in schönster Natur!
An der Schleuse haben wir übernachtet.
16.09.2014 Wir hatten eine ruhige Nacht an der Schleuse. Um 9.00 Uhr starten wir zu unserem
Zwischenziel Grabow. Eine schöne Fahrt durch pure Natur! Am Ufer sahen wir durch
Biber gefällte Bäume, besonders haben wir uns über einen Seeadler, direkt am Ufer,
gefreut! Nach 21 km, 3 Schleusen und und 4 Std. haben wir die Kleinstadt Grabow
erreicht. Grabow ist eine wild-romatische Stadt mit allen Einkaufsmöglichkeiten.
17.09.2014 Unser letzte Abschnitt für 2014 begann, unser Winterlager Neustadt Glewe nahte.
Bei Sonnenschein, in schönster Natur erreichte wir wir nach 1 Hubbrücke, 2 Schleuse,
17 km und 3 Stunden unser Ziel, das Winterlager in Neustadt Glewe!
Am Nachmittag dann Boot putzen und umräumen ins Womo und natürlich einwintern.
Alles verlief nach Plan und die Knochen taten von der ungewöhnlichen Arbeit weh!
18.09.2014 Die Aherius geht ins Winterlager! Pünktlich um 9.30 Uhr kommt der Trailer zum Kranplatz.
Wir zogen die Aherius in die Krangurte und hoch! Nach dem Verladen, mit dem
Hochdruckreiniger das Unterwasserschiff und die Freibord reinigen und ab in die Halle!
Alles klappte perfekt, weil das Team vom WSV Neustadt-Glewe gut aufeinander
abgestimmt war. Danke an das Team!👍
Die Saison 2014 ist beendet!
" Wir treiben wie eine
Feder auf dem Wasser"
Ein Traum
wurde wahr, auch im 2. Jahr!
Es war eine wunderbare Fahrt durch die Niederlande und Heimreise durch Deutschland!
Danke an die vielen netten und hilfsbereiten Menschen auf unserer Fahrt!
Euch, den Lesern unser Zeilen, danken wir für Euer Interesse und Eure vielen Rückmeldungen!
Petra war auch wieder in 2014 der gute Geist an Bord der Aherius und hat mit den vielen
kulinarischen Höhepunkten entscheidend für das Wohlbefinden an Bord gesorgt!
Dank u wel!
In 2015 geht unsere Fahrt weiter! Wir planen in 2015 eine Fahrt von Schwerin über Berlin nach
Stettin bis Usedom. Von Mitte Juni bis Mitte Juli werden wir mit dem Aheribus
( Unserem WoMo ) durch Dänemark, Schweden, Finnland, Norwegen ans Nordkapp fahren!
Wir freuen uns auf die Saison 2015, die Aherius, dem Aheribus und auf Euch!
es grüßen Euch ganz herzlich
Petra und Dieter